Wir leben in einer Zeit, in der wir ständig gefragt sind, eine Meinung über die Dinge in der Welt zu haben. Über soziale Medien erhalten wir laufend Informationen mit Ausschnitten einer konstruierten Wahrheit, die wenig mit der tatsächlichen Realität zu tun hat. Die objektive Bewertung solcher Inhalte wird zunehmend anspruchsvoll, will man nicht Fake News zum Opfer fallen oder in einer Blase enden, die es erschwert, den ethischen Grundsätzen eines humanistischen Weltbildes gerecht zu werden.
Für Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit, die sich auf ethische Grundlagen der sozialen Arbeit stützen, ist es entscheidend, den eigenen Wertekanon zu kennen, zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Das Streben nach sozialer Gerechtigkeit und Menschenwürde steht dabei im Mittelpunkt und leitet die tägliche Arbeit mit Jugendlichen. Offene Jugendarbeit findet nicht isoliert statt, sondern innerhalb von Rahmenbedingungen, die Reflexion über Herausforderungen, Handeln, Werte, Normen und Intentionen erfordern.
Angesichts aktueller multidimensionaler Krisen ist es entscheidend, Jugendliche in ihren Fähigkeiten zu stärken, Informationen kritisch zu hinterfragen, tragfähige Beziehungen aufzubauen und eigenständiges Denken sowie den Einsatz für demokratische Werte zu fördern. Offene Jugendarbeit schafft dafür Experimentierräume und „Braver Spaces“, um kritisches Denken, Verantwortungsübernahme, Konfliktkultur und Toleranz zu fördern. Sie begleitet Jugendliche beim Hineinwachsen in die Gesellschaft, gibt Halt und Sicherheit und ermöglicht es ihnen, Haltung zu entwickeln.
Neben spannenden Vorträgen werden interaktive Formate geboten, in denen diskutiert und reflektiert wird und neue Perspektiven entstehen können.
Programm zur 18. bOJA-Fachtagung (Pdf)